Redaktion René Schellbach

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Mazda erzählt, wie man mit Pressewagen Journalisten fängt

Werbung soll verkaufen, aber noch verkaufsfördernder ist eine „gute Presse“. Besonders heiß umworben sind Motorjournalisten. Sie berichten über ihre Autotests und dabei überlassen die Hersteller möglichst wenig dem Zufall. Aus einer aktuellen Stellenanzeige von Mazda kann man lesen, was alles getan wird für eine positive Berichterstattung.

„Ihre Aufgabe: Sorgen Sie dafür, dass die Medien auf unsere Autos abfahren.“ So steht es in der Anzeige von Mazda Deutschland, in der ein „Spezialist (w/m) Testwagen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ gesucht wird. „Sie erstellen fahrzeugbezogene Presseinformationen, planen die Termine für den Pressefuhrpark und koordinieren diese Termine auch zur Vorbereitung mit dem Prüf- und Testlabor.“ Alles klar? Es gibt spezielle Autos, die Autotester testen.   

Der „Spezialist Testwagen“ ist auch zuständig für die „Testwagen-Jahresplanung sowie die Bestellung von Presse-Neufahrzeugen“, für „Presse-Fahrzeug-Fotoshootings“ und „Journalistenverkäufe“. Ja, man muss es leider sagen: Viele Journalisten sind käuflich – und nutzen Journalisten-Rabatte. Ein „Gschmäckle“ hat das auch, wenn man nicht über das Produkt berichtet, aber Politiker kritisiert, weil sie sich einladen lassen.

Die Bahn, die Telekom und Air Berlin haben ihre Journalisten-Rabatte nach der Wulff-Affäre gestrichen. Mehr dazu bereits im März 2012 hier im Blog.

Mazda und die Journalisten – dazu gab es im Frühjahr 2013 tiefe Einblicke. Vor Gericht plauderte der Ex-Pressesprecher von Mazda über den Job, die Journalisten und gute Berichterstattung. Ausführlicher Bericht darüber in der Berliner Zeitung.

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