Blumen für Verliebte zum Valentinstag, Pralinen für Mama zum Muttertag und 'ne Kiste Bier für Vati zum Vatertag. Der Handel nutzt solche Tage gern für die passenden Angebote. Und was ist mit den Kindern? War da nicht was? Ja, Weihnachten – die Hochsaison für fast alle im Handel. Doch das reicht nicht.
Den 20. September hat die Unicef zum „Weltkindertag“ ausgerufen. Und wie schön: Auch der 1. Juni ist „Internationaler Kindertag“. Edeka weiß es ganz genau. Auf der Webseite der Einkaufsgenossenschaft heißt es: „Am 1. Juni feiern über 30 Länder, darunter die USA oder auch China, den Internationalen Kindertag. Er hat mit dem von UNICEF ausgerufenen Weltkindertag am 20. September eines gemeinsam: beide Tage machen auf die Rechte der Kinder dieser Welt aufmerksam. Auch in Deutschland finden am Internationalen Kindertag zahlreiche Feierlichkeiten statt.“
Und dazu bietet Edeka natürlich die passenden Sonderangebote. „Naschen darf auch mal sein – Süßigkeiten für Groß und Klein“. Unter anderem auch Lidl und Norma nutzen ihre Chance. Auch dort gibt es Süßes billiger. Alle denken sie nur ans Geschäft. Keiner gibt Verkäuferinnen 'ne Stunde frei, damit sie sich am „Kindertag“ mal mehr um ihre Kinder kümmern können. Keiner schließt die Quängelzone mit Überraschungseiern und Kaugummis im Wartebereich an der Kasse.
Edeka gibt sich aufklärerisch: „Eine ausgewogene Ernährung ist bei Kindern noch wichtiger, als bei Erwachsenen“, liest man auf der Webseite (mit Komma-Fehler). „Das heißt unter anderem viel Obst und Gemüse, wenig Zucker und so viel selbstgekochtes Essen, wie möglich!“ Passende Angebote: Minimöhren, Naschtomaten – immerhin. Aber auch „Volvic Naturelle Kids“ oder Capri-Sonne (jetzt Capri-Sun) und „Cheestrings“. Was für ein englisches Kauderwelsch. Es sind „Käsestangen zum Abpellen“ – offenbar seeehr gut für Kinder zum Kindertag. Mit Knabbereien kann man gar nicht früh genug anfangen.