„Online-Angreifern wie Amazon und Zalando haben die Einzelhändler wenig entgegenzusetzen“, schreibt das „Handelsblatt“. Eine Exklusivstudie zeige, „wo die Wucht der Veränderungen am stärksten ist und wen die Abwanderung der Kunden am härtesten trifft“.René Schellbach hat den Artikel hier auf handelsblatt.com kommentiert: Schön geschrieben, aber für Fachleute aus dem Handel überhaupt nichts Neues.
René Schellbach (pressemann) schreibt:
Ich bin Fachjournalist für den Handel und ärgere mich über die vielen „Studien“, mal mit mehr mal mit weniger Befragten, aber meist von Beratungsfirmen – die mit der Verunsicherung ihr Beratungsgeschäft ankurbeln wollen. Dass der Lebensmittelhandel bislang von Online-Konkurrenz verschont bliebt, liegt nur an den Problemen in der Logistik für Frisches und Gekühltes.
Viele Nonfood-Händler verpassen die Chance, sich selbst zum Zentrum einer Community zu machen. Kunden im Laden binden, damit sie auch im angeschlossenen Webshop bestellen, Kontakte knüpfen und dies ihren Online-Freunde empfehlen. Das ist eine Riesenherausforderung. Die Produkt- und Preis-Daten müssen auf allen Kanälen auf dem selben Stand sein, Bonuskarten müssen auf allen Kanälen funktionieren. Social Marketing muss mehr sein als klassische Werbung. Wer auf Empfehlungen hofft, muss auch mit einem Shitstorm rechnen. Und gegen „Beratungsdiebstahl“ hilft nur eines: Wer sich im Laden beraten lässt und nicht kauft, wird bald was zahlen müssen – vergütet, wenn doch noch gekauft wird.