Mit großen Prozent-Zeichen machen viele Händler auf ihre Sonderverkaufsaktionen aufmerksam. Und als Freund der deutschen Sprache muss man leider feststellen, dass der Begriff „Sale“ immer öfter in der Werbung auftaucht. Der Modeschmuck-Filialist Six treibt es auf die Spitze: Sechs Sprachen zeigt das Plakat im Schaufenster – aber Deutsch ist nicht dabei.
Auf dem Bild sieht man die Filiale im Stuttgarter Hauptbahnhof. Wer hier verkaufen will, sollte auch mit ausländischen Besuchern rechnen, dennoch dürfte die deutsche Kundschaft auch hier in der Mehrheit sein. Ein Händler sollte die Sprache seiner Kunden sprechen – auch wenn die junge Zielgruppe vielleicht englische Sprüche besonders mag. Portugiesisch (promoções) gehört sicher für die wenigsten dazu.
Englisch ist freilich in der Werbekommunikation – neudeutsch Marketing – besonders beliebt. Für die Großeltern war noch Französisch „en vogue“, seit dem letzten Weltkrieg ist Englisch „in“. Und so verbreitet sich der „Sale“ immer weiter. „Winterschlussverkauf“ hat viel mehr Buchstaben, passt kaum auf Plakate, und der „WSV“ ist nach dem Wegfall gesetzlicher Beschränkungen ohnehin nicht mehr an feste Termine gebunden.
Beeline, Inhaber der Marke Six, gibt sich auf seiner Webseite lieber international. Demnach ist Six mittlerweile in 37 Ländern. Aber die Firma stammt aus Köln. Also, liebe Kölner, wie wäre es mit einer siebten Sprache? Sale, Angebote, Rebajas... 8 Buchstaben, mehr nicht.