Redaktion René Schellbach

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NSU hat viele Polizistinnen ermordet

Seit 2007 schreiben die deutschen Medien über den „Polizistinnenmord“ von Heilbronn. Auch jetzt wieder, in der Berichterstattung über den NSU-Prozess. Dabei geht es „nur“ um den Mord an einer Polizistin. Das ist schlimm genug. Schlimm ist aber auch die journalistische Schlampigkeit.

 

Sicher, in der Nachrichten-Hektik sollte man grammatikalisch nicht immer alles auf die Goldwaage legen. Aber der „Polizistinnenmord“ ist schon viel zu sehr in den Sprachgebrauch eingegangen. Google nennt zu dem Begriff inzwischen 12.200 Treffer, die meisten zu dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter.

Beispiel WDR: „NSU-Prozess mit Aussagen zu Polizistinnenmord fortgesetzt“, titelt der Sender auf seiner so hässlich karg gewordenen Homepage (Stand: 16.01.2014, 12.12 Uhr). Richtig wäre dagegen: „NSU-Prozess mit Aussagen zu Mord an Polizistin fortgesetzt“ – nur ein Schriftzeichen mehr. Polizistin-Mord wäre zwar typisch für manche Medien, die Worte gern mit Bindestrich zusammenkleben. Aber es wäre doch ein arger Zungenbrecher.

WDR-Polizistinnenmord gross

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